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Die ersten Betriebsjahre
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Am Mittwoch, dem 27. Mai 1857, war es dann soweit.
Das Gaswerk nahm seinen Probebetrieb auf. Der Erfolg war gewaltig.
In Stralsund waren 320 öffentliche Gaslaternen aufgestellt worden, von denen schon 240 der Ölbeleuchtung gedient haben. Diese wiesen aber viele Mängel auf, so dass die öffentliche Beleuchtung erst einmal bis August wieder eingestellt wurde.
Die Versorgung von 548 Privatflammen, die bis zur Inbetriebnahme am 27. Mai schon fertig gestellt waren, lief aber weiter.
Bis zum 1. August hatten sich schon 103 Konsumenten angemeldet, bei denen 932 Gasflammen eingerichtet wurden.
Von den bekanntesten damaligen Gasabnehmern sollen hier einige genannt werden: Familie Wulf-Crona Familie Heinzelmann Familie Struck Familie Weyergang Herr Karl Bade.
Bis zum Jahresende war zudem geplant, weitere Privatflammen zu errichten, so dass insgesamt 1500 Privatflammen brannten. Dieses Ziel ist auch leicht erreicht worden. Zum 30. Juni 1858 war die Anzahl der Privatflammen schon auf 2870 gestiegen.
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Gaslaterne der ersten Generation
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Ein großer Erfolg für die Gasbeleuchtung war die Einführung der Gasbeleuchtung im Theater Stralsund.
Das Theater befand sich auf dem Alten Markt und in dieses Gebäude dient heute als Gewerkschaftshaus
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"Theaterlicht"
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Der Abgabepreis für Leuchtgas konnte 1858, nach 1 1/2 Jahren Betriebszeit des Gaswerkes reduziert werden.
Der Abgabepreis senkte sich von ursprünglich 3 Thaler je 1000 Kubikfuß auf 2 Thaler, 13 Silbergroschen und 3 1/2 Pfennig.
Ein Preisvergleich mit 127 deutschen Städten ergab 1858, dass in 111 Städten ein höherer und in 15 Städten ein geringerer Gaspreis vorherrschte.
Nachdem der Direktor Liegel eine völlig neue Laterne in Stralsund entwickelte und diese zu Probezwecke einsetzte wurden dann 1863 sechzig dieser neuen Laternen eingesetzt.
Die Laternenwärter hatten sich an die Laternenwärterinstruktion [66 KB]
zu halten
Auch unterschied man die Laternen in ihrer Funktion Es gab Abend- und Nachtlaternen. Bei der Einführung der Gasbeleuchtung gab es 57 Nachtlaternen. Diese brannten nur in den Hauptstraßen.
Wie genügsam man war, kann man daraus ersehen, dass zum Beispiel in der Wasserstraße 7, in der Semlowerstraße 2 und in der Ossenreyerstraße nur 4 Nachtflammen brannten.
Die vom Gaswerk ausgehende Anregung zur Erweiterung der Nachtbeleuchtung wurde aus Sparsamkeitsgründen abgelehnt.
Erst 1861 erhöhte man die Nachtflammen auf 80 Stück Im Jahre 1927 brannten dann allein in der Innenstadt 140 Nachtlaternen.
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Alte Gaslaterne
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Die neue, billige und saubere Lichtquelle erfreute sich in Stralsund sehr bald allgemeiner Beliebtheit.
Der Bedarf an Leuchtgas stieg ständig. Es wurden immer mehr private und öffentliche Brennstellen eingerichtet. Bis 1864 verdreifachte sich die Gasabnahme, so dass die maximale Tageskapazität von 1890 Kubikmeter Leuchtgas immer häufiger ausgeschöpft wurde. Doch die Anzahl der Anmeldungen für Leuchtgas stieg. So musste schon im Jahre 1864 die erste Erweiterung des Gaswerkes vorgenommen werden. Es wurde die Leistungsfähigkeit der Öfen und Aufbereitungsanlagen verbessert und die Gasbehälter wurden repariert.
Es wurde daher 1896 ein neuer Gasbehälter gebaut. Im Gegensatz zu den ersten Behältern hatte dieser ein Fassungsvermögen von 4.000 Kubikmeter, was eine Erhöhung der Speicherkapazität von 450 auf 4450 Kubikmeter ausmachte.
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Der 4000 Kubikmeter Gasbehälter
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Außerdem wurden eine zweite Zuleitung in die Stadt verlegt und mehrere neue Anschlüsse hergestellt. Damit hatte das Gaswerk folgende Versorgungsgebiete:
Innenstadt Frankendamm und Nebenstraßen Bahnhofsweg (Bahnhofstraße) Tribseer Damm bis zum Bahnhof Bahnhof (in der Bahnhofstraße)
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Entwicklung der Gasabgabe bis 1895
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1890 wurde in der Knieperwallstraße vom Hospitaler Tor bis zum Kniepertor eine Gasleitung gelegt. Erst 1898 begann die Erschließung der Kniepervorstadt, die etwa in Höhe der Lambert-Steinwich-Schule endete.
Die übrigen Gebiete mussten sich weiterhin mit einer Öl- bzw. Petroleumbeleuchtung behelfen. Das Gaswerk war 1865 in der Lage, bis 450 000 Kubikmeter Gas im Jahr zu produzieren.
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